Die Gremien der St. Mauritius Therapieklinik haben entschieden, die Klinik im Rahmen eines Sanierungsverfahrens nachhaltig zu restrukturieren. Vor diesem Hintergrund wurde am 10. Mai 2023 ein Antrag auf ein Schutzschirmverfahren beim zuständigen Amtsgericht Düsseldorf gestellt.
Das Verfahren bietet der Therapieklinik den geeigneten Rahmen, um notwendige Sanierungsmaßnahmen bei laufendem Betrieb schnell und wirksam umzusetzen und so die medizinische wie therapeutische Versorgung von neurologischen Reha-Patienten vollumfänglich aufrecht zu erhalten.
Jürgen Braun, Geschäftsführer der St. Mauritius Therapieklinik: „Das Schutzschirmverfahren gibt uns die Möglichkeit, ein finanzierbares und nachhaltiges Konzept für die Zukunft des Standortes zu entwickeln, mit dem wir den wachsenden Herausforderungen des Gesundheitswesens gestärkt entgegentreten und die Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten bestmöglich erfüllen können.“
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Therapieklinik stellt Antrag auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens in Eigenverwaltung und stößt grundlegende Restrukturierung an
Die Sanierung der St. Mauritius Therapieklinik schreitet voran:
Mit der von Anfang an vorgesehenen und geplanten Eröffnung des Hauptverfahrens als Teil des Schutzschirmverfahrens durch das zuständige Amtsgericht Düsseldorf ist nun eine weitere zentrale Phase im Rahmen der Sanierung der Klinik
erreicht.
In den vergangenen Monaten wurden intensiv auf Basis einer umfassenden Datenanalyse Potenziale für die grundlegende Restrukturierung identifiziert. In der kommenden Wochen gilt es nun, diese umzusetzen und in enger Abstimmung mit dem Verbund alle in Betracht kommenden Möglichkeiten für
die Therapieklinik auszuloten.
Der Betrieb wird dabei weiterhin uneingeschränkt fortgeführt, die medizinische Versorgung aller Patientinnen und Patienten ist somit wie gewohnt vollumfassend gewährleistet. Dies gilt auch für die Zukunft der Therapieklinik. Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ändert sich durch die Eröffnung des Hauptverfahrens nichts, Löhne und Gehälter sind gesichert.
Julia Disselborg wird zum September als neue Geschäftsführerin die Standortleitung der St. Mauritius Therapieklinik in Meerbusch übernehmen. Die 48-jährige studierte Ökonomin und Managerin ist bereits seit 18 Jahren für private, freigemeinnützige und städtische Klinikträger in unterschiedlichen Managementfunktionen tätig, davon zum Großteil als Geschäftsführerin von Kliniken der Schwerpunkt- und Maximalversorgung. Dabei hat sie ein breites Sachwissen im Bereich baulicher Erweiterung und Sanierung, Medizinstrategie, Ambulantisierung und Digitalisierung aufgebaut.
Der Aufsichtsrat des Verbunds Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) hat Julia Disselborg als Geschäftsführerin für die VKKD GmbH und die Konzerngesellschaften berufen. Mit ihrer Berufung ergänzt sie das Geschäftsführungsgremium, das aus dem Sprecher der Geschäftsführung Jürgen Braun, Christian Kemper und Dr. Martin Meyer besteht. „Wir heißen Frau Disselborg herzlich Willkommen und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Ihre langjährige Erfahrung im Klinikmanagement sowie ihre Fachkompetenz sind ein großer Gewinn für unseren Verbund“, so Braun. Innerhalb des VKKD wird Julia Disselborg die Verantwortung für die Geschäftsbereiche Medizin- und Versorgungsstrategie, Finanzen und Controlling und Medizincontrolling übernehmen.
Julia Disselborg hat ihren Master of Arts in Economics an der Universität Maastricht, Niederlande, absolviert. Ihren beruflichen Einstieg im Gesundheitswesen hatte sie in einem großen privaten Klinikverbund. Seit 2011 trägt sie Verantwortung auf Geschäftsführungsebene, zunächst im Helios Klinikum Berlin-Buch und später im Helios Klinikum Bad Saarow. 2019 wechselte sie in die Geschäftsführung der Sana Kliniken Duisburg, einem weiteren Maximalversorger mit zwei Standorten, drei Seniorenzentren und zwei angegliederten MVZ. Seit 2022 gehört Julia Disselborg zur Hospital Management Group (HMG). In deren Auftrag übernahm sie die Geschäftsführung der Katholischen Nord-Kreis Kliniken Jülich und Linnich mit der großen Herausforderung, das Unternehmen durch eine Planinsolvenz zu führen. Die Verschmelzung beider Standorte in Jülich und die Überführung in die Trägerschaft der Stadt Jülich ermöglichten einen erfolgreichen Neustart und leiteten einen positiven medizinischen und wirtschaftlichen Entwicklungsprozess ein.
Die gebürtige Berlinerin ist zweifache Mutter und lebt in Ratingen. „Ich freue mich auf diese spannende berufliche Herausforderung und darauf, meine neuen Kolleginnen und Kollegen in Düsseldorf und Meerbusch kennenzulernen“, so Disselborg.
Fragen und Antworten
Durch das Schutzschirmverfahren soll die Klinik nachhaltig zukunftssicher aufgestellt und so der aktuell defizitären Liquiditätslage der Therapieklinik entgegengewirkt werden. Ziel ist damit die langfristige Sanierung und Restrukturierung des Unternehmens.
Ein Schutzschirmverfahren ist ein spezielles Verfahren, das Unternehmen die Möglichkeit gibt, die zur Restrukturierung erforderlichen Maßnahmen eigenverantwortlich zu erarbeiten und
kurzfristig umzusetzen. Es bietet einen besonderen gesetzlichen Schutz und gewährt bei der Restrukturierung genügend Handlungsspielraum. Der Geschäftsbetrieb wird dabei in vollem Umfang fortgeführt, das Unternehmen kann im laufenden Betrieb eigenständig und effizient saniert werden. Ein sog. vorläufiger Sachwalter übernimmt dabei einerseits eine Aufsichtsfunktion und überprüft gleichzeitig die wirtschaftliche Lage des Unternehmens als Schuldner. Die St. Mauritius Therapieklinik gGmbH beabsichtigt, einen Insolvenzplan vorzulegen, welcher
parallel zum Schutzschirmverfahren erarbeitet wird.
Die Gremien der St. Mauritius Therapieklinik Meerbusch haben sich nach intensiven und umfassenden Abwägungen aufgrund einer schwachen Liquiditätslage für den Weg des Schutzschirmverfahrens entschieden. Das Verfahren bietet der Klinik den geeigneten Rahmen, um notwendige Sanierungsmaßnahmen bei laufendem Betrieb schnell und wirksam umzusetzen und so die medizinische wie therapeutische Versorgung von neurologischen Reha-Patienten vollumfänglich aufrecht zu erhalten. Ziel ist es, ein finanzierbares und nachhaltiges Konzept für die Zukunft des Standortes zu entwickeln, mit dem die Klinik den wachsenden Herausforderungen des Gesundheitswesens gestärkt entgegentreten und die Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten bestmöglich erfüllen kann.
Hintergrund der Entscheidung ist die aktuelle wirtschaftliche Gesamtlage der Therapieklinik: Negative Auswirkungen der Corona-Pandemie, in der u. a. die Belegung der Klinik reduziert werden musste, und ein Auslaufen von nicht auskömmlichen Corona-Hilfen bei gleichzeitig steigenden Kosten für Personal und Material hatten die Einrichtung zuletzt in finanzielle Bedrängnis gebracht. Hinzu kommen neben finanziellen Altlasten der Klinik, die ein Abfedern der zunehmend kostenintensiven Struktur erschwert hatten, die derzeitigen wirtschaftlichen sowie gesundheitspolitischen Herausforderungen und der starke Fachkräftemangel im Gesundheitswesen.
Nein, andere Einrichtungen des Verbundes Katholischer Kliniken Düsseldorf sind nicht von dem Schutzschirmverfahren der St. Mauritius Therapieklinik Meerbusch umfasst.
Patienten und Angehörige
Klinikbetrieb geht in vollem Umfang weiter
Das Verfahren hat keine Auswirkungen auf den Betrieb der Therapieklinik. Die medizinische Versorgung ist wie bisher uneingeschränkt gesichert. Ambulante und stationäre Behandlungen sowie Therapien werden vollumfänglich und in gewohnter Qualität weiter durchgeführt.
Ja – wir versichern Ihnen, dass die medizinische Versorgung uneingeschränkt gesichert ist. Das Verfahren hat keine Auswirkungen auf den Betrieb der Therapieklinik. Die medizinische Versorgung ist wie bisher uneingeschränkt gesichert. Ambulante und stationäre Behandlungen sowie Therapien werden vollumfänglich und in gewohnter Qualität weiter durchgeführt.
Nein, der Betrieb der St. Mauritius Therapieklinik wird wie bisher und ohne Einschränkungen fortgeführt. Alle laufenden Rehabilitationstherapien finden den Therapieplänen entsprechend statt.
Ja, alle geplanten Rehabilitationstherapien und -Maßnahmen werden wie geplant stattfinden. Bei Fragen zu Ihrer bevorstehenden Behandlung wenden Sie sich bitte an das Patientenmanagement der St. Mauritius Therapieklinik Meerbusch.
Nein, es gibt keine Einschränkungen für Besucher. Die St. Mauritius Therapieklinik bleibt im Rahmen des Verfahrens vollumfänglich geöffnet. Die aktuellen Besuchszeiten und -vorschriften entnehmen Sie bitte unserer Internetseite: